Das Auswahlverfahren
Das Auswahlverfahren
Hi, ich bin Pia. Seit Anfang September bin ich offiziell als Polizeikommissarin mit meinen Kollegen auf Streife. Vor kurzem erst habe ich mein Studium beendet. Diese Woche berichte ich euch hier ein bisschen was darüber - täglich um 10 Uhr. Viel Spaß beim Lesen.
Pia

Ich glaube, ich wollte so sehr zur Polizei, dass ich mich schon Monate vor dem ersten Testtag super gut auf den Computertest vorbereitet hatte. Es gibt ja zum Glück viele Bücher für sowas. Aber ich war trotzdem total nervös. Ich war ja noch nicht mal 18 Jahre alt und meine Eltern mussten mich noch nach Münster fahren. Der Test an sich war dann gar nicht mehr so schlimm, wenn man einmal dran war. Das Ergebnis kommt dann auch am selben Tag noch.

Schon etwas schwieriger fand ich den zweiten Testtag - das Assessmentcenter. Hier musste ich in einem Rollenspiel eine Konfliktsituation lösen. Ein Rollenspieler hat einen Kollegen gespielt, der den ganzen Tag nur Zeitung liest, statt zu arbeiten - das geht natürlich gar nicht. Ich sollte ihn darauf ansprechen und wurde dabei ganz genau beobachtet, wie ich die Situation löse. Später hab ich dann noch eine kleine Präsentation gehalten und musste in einer Übung beweisen, wie ich mit stressigen Situationen umgehe. Dabei hat in einer Tour mein Telefon geklingelt und ich musste nebenbei noch kleine Rechenaufgaben lösen. Unterm Strich war das also ein ziemlich anstrengender Tag.

Am meisten Angst hatte ich aber vor dem letzten Testtag, der ärztlichen Untersuchung. Ich wusste ja, ich bin sportlich, fit und gesund. Ich hab ja jahrelang Leichtathletik gemacht und Volleyball gespielt. Und die Personalwerber haben mir gesagt, dass ich schon regelmäßig Sport machen sollte, um das Belastungs-EKG zu meistern. Aber letzten Endes hatte ich es ja nicht in der Hand.

Ich glaube, wenn man selbstbewusst und gut vorbereitet an die Sache herangeht, dann kann man es auch schaffen. Aber jeder sollte sich auch klar darüber sein, dass er später auch diesen Beruf und die Uniform ausfüllen muss.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110