Fiese Internet-Betrugsmasche mit angeblicher Promi-Werbung

Trading Scam
Fiese Internet-Betrugsmasche mit angeblicher Promi-Werbung
Angeblich todsichere Anlagetipps von Promis wie Helene Fischer, Markus Lanz oder Didi Hallervorden – eine Betrugsmasche im Internet bringt Anleger um ihr Erspartes. Wie Cybertrading-Fraud funktioniert und wie man sich davor schützt.

Cybertrading-Fraud und Trading Scam: So läuft die Betrugsmasche ab

Der Ablauf dieser Betrugsmasche folgt stets demselben Muster: Kriminelle schalten auf Nachrichtenportalen oder Social-Media-Plattformen Anzeigen, die wie redaktionelle Artikel von renommierten Medien wie Bild.de oder Tagesschau.de aussehen.

In den vermeintlichen Artikeln werden Prominente abgebildet und mit gefälschten Zitaten versehen. Darin sollen sie verraten, wie sie mit scheinbar todsicheren Geldanlagen ein Vermögen gemacht haben.

Ein Klick auf den enthaltenen Link führt auf professionell gestaltete Trading-Plattformen, wo Interessierte mit vermeintlichen Anlageberatern in Kontakt treten.

Wie die Betrüger Vertrauen aufbauen

Die angeblichen Berater gehen strategisch vor:

  • Sie kontaktieren die Opfer mehrfach und bauen über Wochen ein Vertrauensverhältnis auf.
  • Sie versprechen hohe Renditen und animieren die Opfer dazu, in Raten in Kryptowährungen wie Bitcoin oder andere vermeintlich lukrative Finanzprodukte zu investieren.
  • Das investierte Geld wird jedoch nicht angelegt, sondern verschwindet in kriminellen Netzwerken.

Beispiel: Didi Hallervorden gibt scheinbar bei Markus Lanz tolle Anlagetipps

Seit Mai kursiert im Netz ein gefälschter Artikel, angeblich von Tagesschau.de, in dem behauptet wird, dass Dieter Hallervorden in der Talkshow von Markus Lanz über seine erfolgreiche Trading-Strategie gesprochen habe.

Ein im Artikel enthaltener Link führt auf die Webseite einer vermeintlichen Finanzberatung. Wer dort seine Kontaktdaten hinterlässt, wird von einem angeblichen Anlageberater kontaktiert.

Die perfide Taktik der Betrüger

Sobald die Opfer ihre Daten eingegeben haben, geht es schnell:

  • Sie erhalten eine Mail mit einem zugewiesenen Berater.
  • Dieser meldet sich telefonisch – oft täglich – und ermutigt die Opfer zu mehreren Überweisungen.
  • Ein Online-Trading-Konto zeigt scheinbar hohe Gewinne an, oft bis zu 155.000 Euro Rendite.

 

Doch wenn die Gewinne ausgezahlt werden sollen, tauchen plötzlich Probleme auf. Es heißt, ein neues Konto müsse eröffnet werden, wofür nochmals Geld überwiesen werden soll. Das investierte Kapital ist jedoch längst verschwunden.

Bekannte Promis als Lockvögel missbraucht

Immer wieder werden bekannte Gesichter wie Markus Lanz, Helene Fischer oder Til Schweiger für solche Betrugsmaschen missbraucht – ohne ihr Wissen. Die angeblichen Interviews und Berichte sind dreiste Fälschungen.

Wie kann man sich schützen?

Wichtige Hinweise, um nicht in die Falle zu tappen:

  • URL genau prüfen: Die gefälschten Artikel stehen oft auf Webseiten, die nur ähnlich klingen wie bekannte Nachrichtenportale.
  • Vorsicht bei hohen Gewinnen mit geringem Einsatz: Wer mit wenig Geld enorme Renditen verspricht, betreibt meist Betrug.
  • Misstrauen gegenüber Krypto-Investitionen: Werden Sie skeptisch, wenn Kryptowährungen im Fokus stehen.
  • Banken und Sparkassen werben nicht aktiv für Online-Trading: Solche Angebote kommen meist von unseriösen Anbietern.
  • Trading-Plattformen vorab überprüfen: Nutzen Sie offizielle Stellen wie die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht), um die Seriosität einer Plattform zu überprüfen.
  • Nicht unter Druck setzen lassen: Betrüger arbeiten oft mit Zeitdruck – nehmen Sie sich die Zeit für eine ausführliche Prüfung.
  • Keine sensiblen Daten preisgeben: Online-Banking-Zugangsdaten oder Depotinformationen sollten niemals weitergegeben werden.

Eine weitere perfide Masche: Die unerwartete Rückforderung

Ein weiteres Vorgehen von Betrügern ist die sogenannte „unerwartete Rückforderung oder Weiterleitung“. Hierbei wird das Opfer nach einer Auszahlung oder Gewinnausschüttung plötzlich von vermeintlichen Beratern oder auch Anwälten  kontaktiert. Diese behaupten, dass die empfangenen Beträge irrtümlich oder illegal gezahlt wurden und nun dringend zurücküberwiesen oder auf andere Konten überwiesen werden müssen. Die Opfer stehen unter Druck, da ihnen unter anderem mit rechtlichen Konsequenzen oder Kontosperrungen gedroht wird. In Wirklichkeit handelt es sich dabei um eine weitere Falle: Das zurückgeforderte Geld landet direkt in den Händen der Betrüger, während das Opfer auf dem entstandenen Schaden sitzen bleibt und durch sein Handeln Geldwäsche betreibt.

Sollten Sie Opfer von Trading-Scam sein, leiten Sie unter keinen Umständen Geld an andere Konten weiter. Gehen Sie zu Ihrer Bank, lassen Sie Ihr Konto sperren und informieren Sie umgehend die Polizei.

Was tun, wenn man Opfer geworden ist?

Falls Sie vermuten, Opfer eines solchen Betrugs geworden zu sein, handeln Sie schnell:

  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
  • Melden Sie den Betrug bei der Verbraucherzentrale oder der BaFin.
  • Warnen Sie andere und melden Sie gefälschte Inhalte auf Social-Media-Plattformen.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.polizei-beratung.de

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110